Podcast2go - EU History - Anita Ziegerhofer (Teil 1)

Shownotes

In den ersten 2 Folgen der 4. Staffel ist Oliver Zeisberger zu Gast bei Dr.in Anita Ziegerhofer, Rechtshistorikerin an der Karl-Franzens-Universität Graz. Er geht den Fragen nach, woher denn die Idee zur EU überhaupt kommt? Was ist die EGKS? Was war ihr Ziel? Was waren die Hintergründe und die Rahmenbedingungen, als es zur Gründung kam?

Ziegerhofer arbeitet gerade an einem Forschungsbericht über die Steiermark 1989 bis 1991, eine besonders wichtige, sehr ereignisreiche Zeit mit weltpolitischen Folgen. Hier ist es ihr wichtig aufzuzeigen, wie die Steiermark ihre Bevölkerung auf den Beitritt vorbereitet hat. 1989 hat Alois Mock das Beitrittsansuchen gestellt. Welche innenpolitischen Vorkommnisse (Waldheim, Frischenschlager….) haben in Österreich unter anderem die Entscheidung beeinflusst, der EU beizutreten? Was hat zB. der Gylcolskandal damit zu tun?

Ziegerhofer erzählt uns, wann es zum ersten Mal den Begriff EUROPA in der Geschichte gegeben hat und seit wann es diese Idee eines gemeinsamen Europas wirklich schon gibt. Und stand damals auch schon der Friedensgedanke im Fokus? Was haben die Kreuzzüge damit zu tun? Sie erklärt den Betriff FRIEDEN, wie dieser damals verstanden wurde und wie sich dieser entwickelt hat. Wer waren die wichtigen und mächtigen „Player“ in Europa zu dieser Zeit?

Welche Funktion hatte die EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) im Jahr 1952? Damals haben sich die „Erzfeinde“ Deutschland und Frankreich darin zusammengeschlossen in der Überzeugung, dass man Frieden nur dann dauerhaft sichern kann, wenn die Schlüsselindustrien für den Krieg (Kohle und Stahl) unter eine sogenannte „Hohe Behörde“, also eine supranationale Behörde gestellt werden. Wie wurde diese Entwicklung von außerhalb Europas wahrgenommen, zb von Russland und USA? Was versteht man unter der Trizone und was ist daraus entstanden? Sie erwähnt eine Rede von Winston Churchill, in der er seine Meinung zu einer europäischen Staatengemeinschaft kundtut und erläutert die Idee von George Marshall, in der dieser einen Wiederaufbau-Plan für Europa zu skizzieren versucht. Die Sowjetunion war von Anfang an strikt dagegen. Welche besonderen Interessen hatten Frankreich und Italien an so einer Gemeinschaft? Ziegerhofer erklärt auch die spezielle Rolle der BeNeLux-Staaten und deren Motivation, einer solchen europäischen Gemeinschaft beizutreten. Was damals umgesetzt wurde, war einmalig in der Geschichte bis dahin und fußt im Wesentlichen auf der historischen Aussöhnung zwischen den über viele Jahrhunderte verfeindeten Staaten Frankreich und Deutschland. Die freiwillige Einrichtung einer übergeordneten Organisation bis hin zur eigenen Gesetzgebung ist einzigartig. Sehr ausführlich und spannend legt sie dar, warum Großbritannien von Beginn an mit einigen Ideen der EWG Probleme hatte, die auf lange Sicht letztendlich zum Brexit geführt haben. Was ist die EFTA? Was ist die Bedeutung des Vertrags von Maastricht? Und was ist der AEUV? Was war für Österreich letztendlich der treibende Gedanke, Mitglied zu werden? Und wie haben sich die Beitrittsverhandlungen gestaltet?

Zum Ende der ersten Folge gibt Oliver Zeisberger einen Ausblick auf die Fragen, die in der Fortsetzung in Folge 2 beantwortet werden: Warum hat es vom österreichischen Ansuchen bis zu Beitritt mehr als 5 Jahre gedauert? Was haben sich die Menschen in Österreich vom Beitritt erwartet? Warum war die Frage zur Abstimmung über den Beitritt ein Spiel mit einer falschen Frage? Und wie ist es in Österreich nach dem Beitritt weitergegangen?

Hier der Link zum Buch "Vom Rand ins Zentrum Europas" von Anita Ziegerhofer, erschienen im Leykamverlag

https://www.leykamverlag.at/produkt/vom-rand-ins-zentrum-europas/#description

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.